Der durchgeführte Architekturwettbewerb im Einladungsverfahren hat sich mit einem Bebauungskonzept der Parzelle 36 in Ballwil auseinandergesetzt. Die Parzelle befindet sich am Rande des Dorfes Ballwil angrenzend zur Landwirtschaftszone und bildet den südwestlichen Dorfeingang. Es zeigt auf, in welcher Form das Grundstück mit qualitativ hochwertigem Wohn- und Freiraum bebaut werden kann.
Das Grundstück ist süd- und ostseitig umgeben von Einfamilienhäusern, welche im Rahmen eines Gestaltungsplan von 2006 erstellt worden sind. In der Zwischenzeit wurde der Gestaltungsplan vom neuen Bau- und Zonenreglement überholt und es soll eine verträgliche Innere Verdichtung des Dorfraumes angestrebt werden. Mit der Nähe zur Schule, dem Mehrzweckgebäude sowie dem Gemeindehaus kann das Unterdorf weiter gestärkt werden.
Die Parzelle gehört im nördlichen Bereich zur Dorfkernzone und im südlichen Bereich zur Wohnzone. Das vor ca. 30 Jahren gebaute Wohnhaus steht in der Wohnzone und wird vorerst bestehen bleiben, wurde aber so ins Konzept integriert, damit es zu einem späteren Zeitpunkt neu bebaut werden kann.
Das Bebauungsplankonzept legt grossen Wert auf die gewachsene Struktur. In der unmittelbaren Nachbarschaft findet man die neue Volumetrie aus dem Gestaltungsplan. Entlang der Strasse dorfaufwärts besteht eine Häuserzeile mit drei Volumen und einem Anbau. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite besteht ein dreiteiliger Eckbau welcher in sich offen ist. Der bestehende Hof wird in seiner ursprünglichen Form auch als dreiteiliges Ensemble aus Wohnbau, Scheune und Schopf wahrgenommen. Diese Volumetrien wurden aufgenommen und ins neue Konzept übersetzt. Zudem reagieren die Baukörper zu den Einfamilienhäusern hin mit niedrigeren Höhen.
Um eine hohe Qualität des Freiraums zu erhalten, ist die Überbauung mittels Einstellhalle erschlossen. Dadurch erhalten die Bewohner eine autofreie Umgebung. Es entsteht Raum, zum Verweilen und gemeinsame Abende am Feuer oder heisse Sommertage unter den Bäumen zu verbringen. Ziel des Freiraumkonzeptes ist es, den Innenhof als Zentrum zu stärken. Aus diesem Grund sind alle Gebäude zum Hof hin erschlossen und die Bewohner werden immer über den Hof geleitet. Dies stärkt den Austausch unter den Nachbaren.
Durchgänge zum Innenhof von der Strassenseite sind durch das Treppenhaus gegeben. Zur Attraktivität des neuen Quartiers, befindet sich eine kombinierte Fläche aus Gastro und Gewerbe an der Einfahrt zur Morgenhaldenstrasse. Natürlich kann man sich an dieser prominenten Lage auch andere gewerbliche Nutzungen vorstellen. Dadurch wird der Dorfeingang zusätzlich gestärkt und es bildet einen schönen Übergang vom öffentlichen Strassenraum zum halbprivaten Innenhof.
Landschaftsarchitektur: idea verde AG, Sursee