Im Auftrag der Galliker Ballwil AG wird die Entwicklung des Oberdorfes in Ballwil im Sinne des geltenden Gestaltungsplanes weitergeführt. Die entstehenden Wohn- und Gewerbebauten verleihen dem ehemaligen Galliker-Areal eine neue Identität und überführt das Gebiet mit der geplanten Umnutzung in eine neue Generation.
Präzis und kraftvoll wird die neue Volumetrie entlang der Luzernerstrasse ins bestehende Dorfbild integriert. Ohne einen städtebaulichen Akzent zu setzen, reihen sich die klaren und selbstbewussten Baukörper an die Geleise und die Kantonsstrasse. Der für Ballwil grossen Massstäblichkeit wird mit der volumetrischen Ausformulierung und der Gestaltung eines Sockelgeschosses entgegengetreten. Das Bauvolumen teilt sich in vier Körper, welche in einer ersten Etappe zur Hälfte realisiert werden. Die zueinander versetzte Anordnung der Volumetrien brechen die Massstäblichkeit und verhindern gegenseitige Einblicke in die Wohnungen.
In den Sockelgeschossen werden neben Wohnungen diverse Gewerbeflächen realisiert. Die darüberliegenden Geschosse werden mit 43 Eigentums- und Mieteinheiten bestückt. Eine grosse Beachtung wurde aufgrund der vorhandenen Emissionen dem Lärmschutz gewidmet. Mit Hilfe von Loggien, speziellen Verglasungen und einer geschickten Anordnung der Grundrisse können die Wohnungen von einer idealen Wohnhygiene profitieren. Auf diese Weise können trotz der Nähe zur Kantonsstrasse ruhige Wohnungen realisiert werden. Die Küche und das Esszimmer bilden das Zentrum der Wohnung, das Wohnzimmer dient halbgetrennt als Rückzugsort. Die Mehrheit der Wohnungen sind mehrseitig orientiert und erhalten je nach Lage individuelle, spannende Durchblicke, Ausblicke, Belichtungssituationen und Aussenraumbezüge.
Ballwil als Energiestadt ist eine Gemeinde, die sich kontinuierlich für eine effiziente Nutzung von Energie, den Klimaschutz und erneuerbare Energien, sowie einen ressourcenschonenden Umgang mit Baumaterialien einsetzt. Als Energieträger wird eine Grundwasser-Wärmepumpe angestrebt, die zusammen mit der PV-Anlage eine faktisch CO2-neutrale Beheizung und Kühlung der Baukörper ermöglicht. Der nachwachsende Baustoff Holz spielt im Bauprojekt eine tragende Rolle. Der 5-stöckige Bau mit vorfabrizierten Holzbau-Elementen wird in seiner Konstruktion zu den grössten Holzbauten im Seetal zählen.
Vertikale und horizontale Metallelemente strukturieren die vorgehängte Holzfassade in einem neutralen, dunklen Farbton und streckt die horizontal angeordneten Baukörper in die Höhe. Dem Sockelgeschoss – ebenfalls in Holzbau – wird mit einer Deckelschalung und geschliffenen Holzbrettern einen im Kontext vorhandenen, sockelartigen Charakter verliehen.
Der grosszügige, ostseitige Innenhof mit der begrünten, halböffentlichen Begegnungszone bildet den Kontrast zum westlich gelegenen Strassenraum. Durch den Anschluss an die Einstellhalle der Nachbarparzelle gibt es kaum Individualverkehr im Aussenraum, eine feinmaschige Durchwegung für Fussgänger und Velofahrer, sowie die Notzufahrten sind jedoch sichergestellt.
Im Zentrum des Entwicklungsgebiets Oberdorf in Ballwil entsteht ein Dorfteil mit hoher Identifikation. Die unterschiedlichen Bewohnergruppen und das vorhandene Nutzungsangebot ergänzen ein lebendiges und dynamisches Quartier inmitten von Ballwil.